Jahresübersicht
Aus Brigitte Reimanns Briefwechsel mit ihren Geschwistern, "Post vom schwarzen Schaf", lesen die Schauspielerinnen Christine Burgartz und Sandra Maria Fronterré sowie der Schauspieler David C. Bunners
Brigitte Reimann wollte immer - eines Tages - über ihre Geschwister schreiben. Deren Konflikte, Reibungen, Energie schienen ihr symptomatisch für die junge Generation, die sich in den 60er Jahren aufmachte, ihre Ideale umzusetzen. Weil kaum jemand damals Telefon hatte, gingen Briefe zwischen Rostock, Hoyerswerda und Hamburg hin und her: Ermutigungen, Beichten, "Weiberkram". Besonders mit Lutz, der in den Westen gegangen war, stritt sie erbittert über Politik. Am Ende ihres Lebens, als sie sich ironisch als "schwarzes Schaf" der Familie sah, kinderlos, krebskrank, der große Roman unvollendet, waren es die Geschwister, die ihr Mut machten. In der Herausgabe von Heide Hampel und Angela Drescher fügen sich nun die unzähligen Briefe (1960-1972) der Brüder und Schwestern zu einem deutsch-deutschen Familienroman, in dessen Zentrum eine außergewöhnliche Schriftstellerin steht.
Moderation: Heide Hampel
Eintritt: 6 €/erm. 4 €