Wer schreibt, will (meistens) auch gelesen werden. Doch als die hiesigen Autorinnen und Autoren einen Verlag für neue Manuskripte zu finden, war und ist oft schwierig. Deshalb hat das Literaturzentrum, im Rahmen seiner Möglichkeiten, die hiesigen Autorinnen und Autoren bei der Veröffentlichung literarischer Texte unterstützt. Was angesichts des DDR-Druckgenehmigungsverfahrens nur bescheiden mit der Herausgabe von Lyrik-Leseblättern im Jahr 1986 beginnen konnte, wurde ab 1990 mit der Gründung des federchen Verlags beim Literaturzentrum zu einer kleinen Erfolgsgeschichte. Die Bücher waren als ein Beitrag zur Autorenförderung gedacht. Oftmals handelte es sich um Gedichtbände, da sich Lyrik generell schwer auf dem Buchmarkt unterbringen lässt, um Debüts, aber auch um die Arbeit bekannter Autorinnen und Autoren. Schöne Bücher, die auch den leiseren Stimmen eine Chance gaben gehört zu werden, sind dabei entstanden.

Publikationen

In einem Zeitraum von zwanzig Jahren erschienen im federchen Verlag, später Imprint im Steffen-Verlag Berlin, mehr als zwanzig belletristische Titel, darunter Erzählungen von Regina Raderschall, Uwe Saeger und Helmut Sakowski, Romane von Anita Heiden-Berndt und Heide-Marlies Lautenschläger, Lyrikbände von Marianne Beese, Lisa Jobst, Sabine Lange, Martin Pohl, Andreas Schäning, Maria Seidemann und Erna Taege-Röhnisch. Alle Bücher wurden von Künstlerinnen und Künstlern des Landes illustriert, darunter Sabine Curio, Gerd Frick, Annelise Hoge, Joachim John, Joachim Lautenschläger und Werner Schinko.

Image
Image

In der Schriftenreihe „Federlese“ gibt das Literaturzentrum Beiträge zur Literaturentwicklung im alten und neuen Mecklenburg heraus. Hier werden seit 1987 Forschungsarbeiten zu Autor*innen der Region, die dem literarischen Erbe oder der Gegenwartsliteratur zuzurechnen sind, veröffentlicht. Auch die Vorträge der wissenschaftlichen Konferenzen und Tagungen des Literaturzentrums werden in dieser Reihe publiziert. Erschienen sind bisher Titel u.a. zu Hans Fallada, Brigitte Reimann, Friedrich Griese, John Brinckman, Uwe Johnson und Uwe Saeger.

Seit den 1980er Jahren unterstützt das Literaturzentrum Verlagseditionen zu Hans Fallada, Brigitte Reimann, Siegfried Pitschmann und anderen Autor*innen, deren Nachlässe im Archiv der Einrichtung betreut werden. Ein großes nationales und internationales Echo fanden z.B. die Tagebücher Brigitte Reimanns und die Neuausgabe ihres Romans „Franziska Linkerhand“, die Veröffentlichung von Hans Falladas Gefängnistagebuch „Strafgefangener, Zelle 32“ sowie mehrere Briefwechsel und Biografien des Autors. Auch die Erstausgabe von Siegfried Pitschmanns Roman „Erziehung eines Helden“, der in der DDR nicht erscheinen durfte, basierte auf dem Manuskript, das im Nachlass überliefert ist.

Die Bestände zur eigenen Geschichte waren Grundlage der Publikation des Literaturwissenschaftlers Wolfgang Gabler „Vom Wandel der Literaturgesellschaft. Zur Geschichte des Literaturzentrums Neubrandenburg 1971-2006“.

Image

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.