Jahresübersicht

"Wege übers Land" 4. und 5. Teil
Donnerstag, 6. Juni 2024, 19:00

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Helmut Sakowski (1924-2005) am 1. Juni 2024 zeigt das Literaturzentrum Neubrandenburg in Kooperation mit dem Kino Latücht an vier Abenden den Fernsehmehrteiler „Wege übers Land“ (DDR 1968).

Einführung und Publikumsgespräch nach der Filmvorführung: Frank-Burkhard Habel, Film- und Fernsehwissenschaftler, Publizist

Der mehrteilige Fernsehfilm beleuchtet die Zeit auf dem Lande sowohl während als auch nach dem 2. Weltkrieg sowie in der DDR bis in die fünfziger Jahre.
 
4. Teil: Aus eigener Kraft hat es Gertrud (Ursula Karusseit) geschafft: Nach dem Großbauern Heinemann ist sie die reichste Bäuerin im Dorf. Aber die Zeit steht nicht still. Moderne Maschinen müssen auf den Feldern eingesetzt werden, will man die Erträge weiter steigern. Die Kollektivierung beginnt. Funktionäre aus der Stadt fordern die Bauern zur Genossenschaftsbildung auf. Gertrud ist empört und macht aus ihrer Meinung keinen Hehl. Wofür hat sie sich abgerackert, wenn sie jetzt wieder alles hergeben und mit den weniger Fleißigen und Erfolgreichen teilen soll? Dabei wächst ihr die Arbeit schon jetzt über den Kopf.
Die Kinder gehen eigene Wege. Gertruds Sohn Stefan (Berko Acker) begeistert sich für die neue Landtechnik und wird Lehrling auf der Maschinenausleihstation des Ortes. Mala (Anne-Kathrein Kretzschmar) hat einen Bräutigam und will Kindergärtnerin werden. Und Willi Heyer (Manfred Krug), der Mann, den Gertrud liebt, wurde auf einen Posten in die Stadt abberufen. Nachdem er erfahren hat, dass Gertrud ihren verschollenen Ehemann Kalluweit (Erik S. Klein) für tot erklären lassen will, möchte er ihr einen Heiratsantrag machen. (Text: MDR)
 
5. Teil: Gertrud (Ursula Karusseit) erlebt noch einmal ereignisreiche Tage und Wochen. Emil Kalluweit (Erik S. Klein), der die ganze Zeit geglaubt hat, sie sei tot, taucht unversehens aus Westdeutschland auf. Er versucht, Gertrud zu überreden, mit ihm zu gehen, jetzt, da ihr Land sowieso bald wieder enteignet werde. Sein Ansinnen bewirkt, was Willi Heyer (Manfred Krug) mit seiner geschulten Argumentation nicht geschafft hat: Gertrud wird zur glühenden Anhängerin der Kollektivierung. Die Bauern tragen ihr den Vorsitz der neu gegründeten Genossenschaft an. So plötzlich wie Emil Kalluweit trifft auch ein gewichtiger Brief aus Polen ein. Stefans leibliche Mutter (Alexandra Karzynska) fordert ihren Sohn zurück. Sie konfrontiert Gertrud mit schweren Anschuldigungen. Was ist damals wirklich geschehen? Innerlich zerrissen muss Stefan (Berko Acker) Abschied nehmen, und auch Mala (Anne-Kathrein Kretzschmar) stellt nun Fragen nach ihrer Herkunft. Kalluweit ist inzwischen klar geworden, dass Gertrud nie wirklich seine Frau war, und ihre Ehe keine Zukunft hat. Der Weg für eine glückliche Beziehung Gertruds mit Willi Heyer ist endlich frei. (Text: MDR)
 
Szenarium: Helmut Sakowski nach seinem gleichnamigen Fernsehroman
Dramaturgie: Helga Korff-Edel
Regie: Martin Eckermann
Musik: Siegfried Matthus
Darsteller: Ursula Karusseit, Manfred Krug, Erik S. Klein, Angelica Domröse, Armin Mueller-Stahl, Erika Pelikowsky, Carmen-Maja Antoni, Hans Hardt-Hardtloff u.a.
 

Helmut Sakowskis Fernsehmehrteiler, der am 22. September 1968 im Deutschen Fernsehfunk Premiere hatte, war ein großer Publikumserfolg. Laut DFF-Umfragen erreichte „Wege übers Land“ durchschnittlich eine Einschaltquote von ca. 7,8 Millionen Zuschauern. 

Zum Autor: Geboren am 1. Juni 1924 in Jüterbog, verbrachte HELMUT SAKOWSKI seine Kindheit in Thüringen. Nach Abschluss seiner Forstlehre wurde er 1943 Soldat und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach Ende des Krieges besuchte er die Fachschule für Forstwirtschaft. Neben seiner Tätigkeit als Revierförster begann er zu schreiben und wurde vor allem als Verfasser von Fernsehromanen ("Wege übers Land", "Daniel Druskat", "Verflucht und geliebt" u. a.), Hörspielen und Kinderbüchern ("Wie brate ich eine Maus oder Die Lebenskerben des kleinen Raoul Habenicht", "Katja Henkelpott", "Aber der Mond gehört mir" u. a.) bekannt. In der DDR gehörte Helmut Sakowski zu den populärsten und profiliertesten Autoren, der ab 1990 auch bundesweit Resonanz erzielte. Besonders erfolgreich war seine Klevenow-Roman-Trilogie, in der er 100 Jahre Mecklenburgische Geschichte beschreibt. Seinen Lebensmittelpunkt hatte Helmut Sakowski, der im Dezember 2005 in Wesenberg starb, in der Region Mecklenburg.

Ort Kino Latücht, Große Krauthöfer Straße 16, 17033 Neubrandenburg