Jahresübersicht
Aus Anlass des 100. Geburtstages von Helmut Sakowski am 1. Juni 2024 zeigt das Literaturzentrum Neubrandenburg in Kooperation mit dem Kino Latücht an vier Abenden den Fernsehmehrteiler „Wege übers Land“ (DDR 1968).
Der mehrteilige Fernsehfilm beleuchtet die Zeit auf dem Lande sowohl während als auch nach dem 2. Weltkrieg sowie in der DDR bis in die fünfziger Jahre.
2. Teil: Gertrud (Ursula Karusseit) und Emil Kalluweit (Erik S. Klein) sind ausgezogen, um sich in den eroberten polnischen Gebieten eine eigene Existenz zu schaffen. Doch nach ihrer Ankunft in der neuen Heimat erleben sie das Grauen der Deportationen und des Mordens ringsumher. Während Kalluweit versucht, sein aufkeimendes Entsetzen zu verdrängen, nimmt Gertrud ungeachtet der Gefahr ein kleines jüdisches Mädchen im Hause auf. Unterdessen lässt die deutsche Führungsriege im Gouvernement, zu der auch Leßtorff gehört, wahllos Zivilisten abschlachten, um jeden Widerstand zu ersticken. Emil Kalluweit wird von SS-Mann Schneider (Volkmar Kleinert) gedrängt, sich den Erschießungskommandos anzuschließen. Das Ansinnen stürzt ihn in einen verzweifelten Konflikt.
Schneider wird ihm aber keine Ruhe lassen und außerdem beginnen die Behörden, nach der Herkunft des Kindes zu forschen. Als Gertrud für ein paar Tage verreist, will ihr Mann das Mädchen heimlich fortschaffen. Gertrud sieht nur eine Möglichkeit, das jüdische Mädchen zu retten. Sie wendet sich wegen der Papiere an Leßtorff. Resigniert willigt Kalluweit ein, dass Gertrud die Kleine zusammen mit einem polnischen Jungen adoptiert. Dann meldet er sich freiwillig an die Front. Zur gleichen Zeit gelingt Willi Heyer (Manfred Krug), einem deutschen Kommunisten, mit dem polnischen Professor Pinarski (Marian Melman) die Flucht aus dem Konzentrationslager. (Text: MDR)
Zum Autor: Geboren am 1. Juni 1924 in Jüterbog, verbrachte HELMUT SAKOWSKI seine Kindheit in Thüringen. Nach Abschluss seiner Forstlehre wurde er 1943 Soldat und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach Ende des Krieges besuchte er die Fachschule für Forstwirtschaft. Neben seiner Tätigkeit als Revierförster begann er zu schreiben und wurde vor allem als Verfasser von Fernsehromanen ("Wege übers Land", "Daniel Druskat", "Verflucht und geliebt" u. a.), Hörspielen und Kinderbüchern ("Wie brate ich eine Maus oder Die Lebenskerben des kleinen Raoul Habenicht", "Katja Henkelpott", "Aber der Mond gehört mir" u. a.) bekannt. In der DDR gehörte Helmut Sakowski zu den populärsten und profiliertesten Autoren, der ab 1990 auch bundesweit Resonanz erzielte. Besonders erfolgreich war seine Klevenow-Roman-Trilogie, in der er 100 Jahre Mecklenburgische Geschichte beschreibt. Seinen Lebensmittelpunkt hatte Helmut Sakowski, der im Dezember 2005 in Wesenberg starb, in der Region Mecklenburg.
Eintritt: 7,50 €/erm. 5,50 €