Jahresübersicht
Aus Anlass des 100. Geburtstages von Helmut Sakowski (1924-2005) am 1. Juni 2024 zeigt das Literaturzentrum Neubrandenburg in Kooperation mit dem Kino Latücht an vier Abenden den Fernsehmehrteiler „Wege übers Land“ (DDR 1968).
Einführende Worte zum Film: Thomas Beigang, Journalist
Der mehrteilige Fernsehfilm beleuchtet die Zeit auf dem Lande sowohl während als auch nach dem 2. Weltkrieg sowie in der DDR bis in die fünfziger Jahre.
1. Teil: Auf einem Hof in Mecklenburg sehnt die Magd Gertrud Habersaat (Ursula Karusseit) die Heimkehr des Großbauern vom Polenfeldzug herbei. Proper, ehrgeizig und fleißig, teilt sie schon seit einigen Jahren das Bett Jürgen Leßtorffs (Armin Mueller-Stahl) und bewirtschaftet seinen Besitz, als sei es der ihre. Der Bauer hat ihr die Ehe versprochen. Aber jetzt, wo sie ein Kind erwartet, hat er andere Pläne, für die eine nicht standesgemäße Ehe nur hinderlich wäre. Er möchte teilhaben an der von den Nazis verkündeten Eroberung der Welt. Leßtorff beginnt ein Verhältnis mit der Gräfin Palvner (Angelica Domröse) und wird von ihr protegiert. Um ihre Würde zu wahren, lässt Gertrud das Kind abtreiben und heiratet Emil Kalluweit (Erik S. Klein), einen landlosen Bauernsohn, dem die braunen Machthaber eine eigene Scholle in den besetzten polnischen Gebieten zugeschanzt haben. (Text: MDR)
Helmut Sakowskis Fernsehmehrteiler, der am 22. September 1968 im Deutschen Fernsehfunk Premiere hatte, war ein großer Publikumserfolg. Laut DFF-Umfragen erreichte „Wege übers Land“ durchschnittlich eine Einschaltquote von ca. 7,8 Millionen Zuschauern.
Zum Autor: Geboren am 1. Juni 1924 in Jüterbog, verbrachte HELMUT SAKOWSKI seine Kindheit in Thüringen. Nach Abschluss seiner Forstlehre wurde er 1943 Soldat und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach Ende des Krieges besuchte er die Fachschule für Forstwirtschaft. Neben seiner Tätigkeit als Revierförster begann er zu schreiben und wurde vor allem als Verfasser von Fernsehromanen ("Wege übers Land", "Daniel Druskat", "Verflucht und geliebt" u. a.), Hörspielen und Kinderbüchern ("Wie brate ich eine Maus oder Die Lebenskerben des kleinen Raoul Habenicht", "Katja Henkelpott", "Aber der Mond gehört mir" u. a.) bekannt. In der DDR gehörte Helmut Sakowski zu den populärsten und profiliertesten Autoren, der ab 1990 auch bundesweit Resonanz erzielte. Besonders erfolgreich war seine Klevenow-Roman-Trilogie, in der er 100 Jahre Mecklenburgische Geschichte beschreibt. Seinen Lebensmittelpunkt hatte Helmut Sakowski, der im Dezember 2005 in Wesenberg starb, in der Region Mecklenburg.
Eintritt: 7,50 €/erm. 5,50 €