Ein unersetzlicher Bestand von nationaler und internationaler Bedeutung ist das Archiv des Schriftstellers Hans Fallada. Der Nachlass des Weltautors wurde 1978 von der Akademie der Künste der DDR angekauft, ging 1995 in Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern über und wird vom Literaturzentrum treuhänderisch verwaltet.
Er umfasst ca. 500 Signaturen und enthält Werkmanuskripte von Romanen und Erzählungen, darunter die Handschrift des Welterfolges „Kleiner Mann – was nun?“, verschiedene autobiografische Arbeiten, Rezensionen zu zeitgenössischen Autor*innen und publizistische Arbeiten von Hans Fallada sowie umfangreiche Briefwechsel mit Familienangehörigen, dem Verleger Ernst Rowohlt, Freund*innen und Leser*innen sowie eine Sammlung von Rezensionen zu Falladas Büchern.
Ergänzt wird dieser Bestand durch die eigene Sammlung des Literaturzentrums, das in jahrzehntelanger Tätigkeit weitere Manuskripte und Rezensionen, wissenschaftliche Arbeiten, Primär- und Sekundärliteratur, Fallada-Verfilmungen und Mitschnitte von Rundfunksendungen sowie Sachzeugen für die öffentliche Nutzung zusammengetragen hat. Besonders wertvoll war dabei die Unterstützung von Anna Ditzen, Hans Falladas erster Ehefrau, und seiner Söhne, die dem Archiv u.a. Familienbriefe, die Arbeitskalender Hans Falladas aus den Jahren 1933 bis 1943 und eine umfangreiche Fotosammlung übergeben haben. Von weiteren Privatpersonen konnte das Archiv Dokumente, wie die Schulzeugnisse Hans Falladas, Originalhandschriften, wie ein frühes Liebesepos, und umfangreiche Büchersammlungen, darunter eine große Anzahl ausländischer Fallada-Ausgaben, übernehmen. Das Literaturzentrum führt seine Sammeltätigkeit kontinuierlich weiter.
Mit finanzieller Unterstützung der Hans-Fallada-Stiftung (gegründet 2000) führt das Literaturzentrum das Hans-Fallada-Archiv auf dem Carwitzer Museumsgelände.
Standort: Hans-Fallada-Archiv Carwitz, Feldberger Seenlandschaft, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte